Von Kazak Uzbek bis Khotan teppich
Kazak Uzbek
Auch dies sind Teppiche, die vor kurzem durch die gesteigerte Nachfrage nach günstigen Teppichen mit kaukasischem Muster entstanden sind. Es gibt zwar Modelle, die gut gemacht wurden, in Geschäften oder im Internet aber fälschlicherweise als echte kaukasische Teppiche angeboten werden.
Kasachstan Kelim
Diese Exemplare älterer Herstellung sind relativ selten und wurden mit verschiedenen Webtechniken und ungefärbter Wolle in den Farben Beige und Braun und deren Nuancen hergestellt. Es sind sehr schlichte, urtümliche aber dennoch vornehme Kelim.
Kelim – Schwalbenschwanztechnik
Treffen verschiedenfarbige Schussfäden aufeinander, werden sie abwechselnd mit dem gleichen Kettfaden verknüpft. Auf diese Weise wird der Kelim fester und bleibt reversibel.
Kelim – Schlitztechnik
Dies ist die am häufigsten angewandte Technik: für jedes Motiv werden verschiedenfarbige Schussfäden einzeln eingewebt. Beim Aufeinandertreffen zweier Motive werden die beiden verschiedenen Fäden getrennt um die anliegenden Kettfäden gewickelt, die die verschiedenen Farbzonen voneinander abtrennen. Dann werden sie in entgegengesetzter Richtung der darunterliegenden Schussfäden verwebt. Diese Art der Herstellung hat zur Folge, dass zwischen den beiden Farbzonen ein Schlitz entsteht. Dieser darf natürlich nicht zu lang sein, um der Stabilität des Teppichs nicht zu schaden. Für schräge Linien werden die farbigen Schussfäden seitlich versetzt und stufenartig verknüpft. Durch diese Technik zeigt der Kelim auf beiden Seiten das gleiche Bild und ist somit beidseitig nutzbar.
Kelim Technik der kurvenförmigen Schussfäden
Die Schussfäden werden abgezweigt und damit wird ein kurvenförmiger Verlauf erzielt: indem zusätzliche Schussfäden eingearbeitet werden biegt sich der Hauptschussfaden um diese herum. Auf diese Technik trifft man bei den Senneh Kelim. Sie erfordert großes Können, insbesondere bei der richtigen Fadenspannung.
Kelim – Koppeltechnik
In diesem Fall verknüpfen sich die verschiedenfarbigen Schussfäden miteinander, d.h. jeweils einer mit einem anderen (einfache Kopplung) oder ein Faden mit zwei anderen (doppelte Kopplung). Bei dieser Technik, die vor allem bei den Bakhtiari Stämmen verwendet wird, sieht man auf der Rückseite eine Erhebung an der Stelle wo die Fäden zusammentreffen. Damit ist der Kelim nicht beidseitig verwendbar.
Kelim, je nach Land auch Kelim, Gelim, Gilam, Khelim, Palas, Gajari oder Dharry genannt
Im Persischen bedeutet dies „gewebter Teppich“ und unterscheidet sich vom geknüpften Teppich, da er flach und ohne Flor ist; er besteht aus farbigen Schussfäden (horizontale Fäden), die durch alternierende Kettfäden (längsverlaufende, parallele Fäden, die nur als Fransen sichtbar sind) geführt werden. Die Kelimherstellung ist die bedeutendste Kunstform der Nomadenvölker, die sich in Persien seit frühester Zeit ausgebreitet hat und auch der Ursprung vieler Muster geht auf prähistorische Zeiten zurück. Die Kunst der Kelimherstellung steht traditionell den Frauen zu und bleibt anonym. Die Künstlerin braucht ihr Werk nicht zu signieren, da es nicht zu Tauschzwecken hergestellt wurde. Es gibt grundsätzlich vier Techniken: die Schlitztechnik, die Schwalbenschwanztechnik, die Koppeltechnik und die Technik mit kurvenförmigen Schussfäden.
Kettfäden
Dies ist die Gesamtheit der längsverlaufenden Fäden, die die Grundstruktur der Teppiche bilden. Bevor man zu knüpfen beginnt, werden sie über die zwei Webbäume des Webstuhls gespannt, worauf danach die Knoten fixiert werde. Für die Kettfäden werden Wolle, Baumwolle, Seide oder andere Fasern benutzt. Anschließend, wenn der Teppich fertig ist, bilden die Enden der Kettfäden die Fransen.
Kenareh
Hierbei handelt es sich um lange, schmale Teppiche, die sogenannten Läufer.
Kerman, Kirman Raver oder Kerman Laver
Seit vielen Jahren ist dies ein bedeutendes Zentrum im südöstlichen Iran, das auch von Marcopolo wegen der dort hergestellten Seidentücher erwähnt wurde. Die Teppiche aus Kerman sind mit üppigen Blumenmustern und einem Medaillon, mit Boteh-Motiven oder Gebetsmotiven verziert.
Die Kirman Raver, häufig auch Laver genannt, sind Teppiche von hauchdünner Qualität. Sie werden von den Handwerkern im gleichnamigen Dorf 40 km von Kirman entfernt geknüpft. Man findet noch Kirman Modelle aus dem 19. Jahrhundert in gutem Zustand, aber leider sind viele dieser alten Stücke abgenutzt (vor allem diejenigen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts) und daher ist es schwierig, Stücke wie dieses in perfektem Zustand zu finden. Bei vielen wurden die abgenutzten Stellen übermalt (nicht in diesem Fall), daher raten wir Ihnen, falls sie bedeutende Stücke erwerben wollen, sehr aufmerksam zu sein.
Kermanshah Teppiche
Etwas mehr als 100 km vor der Grenze zum Irak und ca. 500 km von Teheran entfernt liegt die Provinz Kermanshah. Sie ist bekannt für ihre Felsreliefs Tag-e Bostan, einer Gruppe großer Reliefs in den Felsen, die sich seit der Zeit des persische Sassanidenreiches bis heute gut erhalten haben. Häufig auftretende Motive auf den Teppichen dieser Region sind Medaillons, Botehmotive und Heratimuster, die sich aus einer Blüte in der Mitte einer Raute und vier sie umgebende Blätter zusammensetzen. Ihre Bezeichnung leitet sich vom Namen der Stadt Herat ab, die im Nordosten Afghanistans liegt. Die Farben der Kermanshah gehen von Rot über Altrosa, von Grün bis Blau und häufig auch Beige, Rost und Lachs.
Kette
Die Kette befindet sich an den Enden des Teppichs (bei den Fransen), um die Knoten zu fixieren. Auf dem Webstuhl besteht die Kette aus den Kett-und Schussfäden, welche die eigentliche Gestalt des Teppichs konstituieren.
Khalyk, Kalyk, Chalyk
In Handarbeit angefertigtes Stück, das von Turkmenenvölkern genutzt wird, um bei Hochzeitszeremonien die Kamele zu schmücken.
Khersak
Dies sind Teppiche der Bakhtiari Nomaden aus Fars. Sie ähneln den Gabbeh.
Kheyb
Dies ist ein fein gearbeiteter Juval mit Lederstreifen in der Borte.
Khila Teppiche (aus dem Kaukasus)
Sie sind nach einer Gegend außerhalb von Baku benannt, wo sie geknüpft werden. Ein für sie typisches Motiv ist das Boteh. Es ist genau ausgearbeitet, groß und erstreckt sich versetzt angeordnet über den gesamten blauen Untergrund, der manchmal durchgängig ist und manchmal auch mit einem nicht sehr großen Medaillon und vier Eckelementen verziert ist. Diese Teppiche sind relativ selten und werden daher als Sammlerstücke gehandelt.
Khorjin, khordjin, kurjin, hurjin, Heybe in der Türkei
Doppellagiger Beutel von der Schulter bis zum Sattel. Sie sind quadratisch oder rechteckig und ihre Maße reichen von 40 x 40 cm bis zu 100 x 100 cm. Der vordere Teil des Beutels kann verknotet, oder mit der Technik der Kelim oder Sumak gefertigt sein, die beiden Techniken werden aber auch oft gemischt. Der hintere Teil wird gewöhnlich als Kelim oder Sumak hergestellt. Geschlossen wird der Beutel mit Ösen und Ringen.
Khotan Paki und moderne Seifi Teppiche
Der klassische antike Khotan hat nichts mit diesen Teppichen gemeinsam. Hierbei handelt es sich um moderne Teppiche, die in Pakistan und Afghanistan hergestellt werden und mit Mustern verziert sind, die zwischen den neuen persischen Gabbeh und dem modernen westlichen Teppichen einzuordnen sind. Diese Teppiche sind ebenfalls handgeknüpft und sollen die Gabbeh ersetzen, da sie leichter sind und schönere Muster haben und sich somit besser als Einrichtungsgegenstand in westlichen Wohnungen eignen.
Khotan Teppiche antik
Hierbei handelt es sich um Teppiche, die in der Gegend um die Yarkand, Khotan und Kahgar Oasen geknüpft und manchmal auch Samarkanda genannt werden, auch wenn dies nur ein Handelszentrum auf der Seidenstraße war. Die Muster waren verschiedenartig; es gibt das sogenannte „Granatapfelmotiv“ ein ausgefeiltes, vernetztes Muster auf schwarzem, blauem oder rotem Untergrund. Mit dem Lauf der Zeit traten Abrasch Streifen auf, die den jeweiligen Exemplaren eine gewisse Dynamik verleihen. Streifenmuster, die sich über die ganze Fläche ziehen, und Ränder mit doppelten Haken sind möglicherweise die archaischsten. Das Motiv mit Vasen und Gegenständen aus der chinesischen Symbolik aus dem frühen 20. Jahrhundert ist vertikal ausgerichtet.