Von Nain teppich bis Qashqai Kelim
Nain fein Teppiche, oder 6 Line
Die Teppichknüpferei hat in Nain jedoch erst in den Dreißigerjahren begonnen. Die Fähigkeiten der Teppichknüpfer, die sich vorwiegend mit der Herstellung extrem wertvoller und feiner Stücke beschäftigten, machten Nain jedoch zu einer der feinsten Sorten in ganz Persien. Die Knotendichte liegt durchschnittlich zwischen 8000 und 10000 Knoten pro dm2. Das bedeutendste Merkmal der Nain ist tatsächlich auch die Knüpftechnik, die „garthy“ genannt wird. Dabei werden die Blumenmuster durch strahlende Ränder umgeben, um deren Bedeutung hervorzuheben. Meist werden blaue, nussbraune, cremefarbene und rote Farben verwendet; die Seide ist üblicherweise weiß und die Muster sind traditionell: rundliche Medaillons, die in den Eckverzierungen wieder aufgegriffen werden, Blumenspiralen auf der Fläche und Herati-Ränder.
Nain Kashmar
Dieser Teppich ähnelt in seinen Mustern und Farben dem Nain, aber er wird mit viel dickeren Kett- und Schussfäden gemacht, weshalb er viel weniger Knoten hat und gröber ist. Alles in allem kann man ihn nur eine schlechte Kopie nennen, der dem echten und raffinierten Nain Teppichen Konkurrenz zu machen versucht.
Nain Tabas
Auch dies sind Teppiche, die den echten Nain ähnlich sind. Sie werden in der Gegend um Nain hergestellt, aber sie sind billig und werden daher so grob wie die Nain Kashmar oder noch schlechter gemacht.
Namakdan
Salztaschen in quadratischer oder rechteckiger Form mit einem schmaleren „Hals”.
Nepal Design 100k Teppiche
Dies sind moderne nepalesische Teppiche, die mit dem traditionellen, aber dünnen Knoten mit Schuss- und Kettfäden aus Baumwolle hergestellt werden. Der Flor ist aus tibetischer Naturwolle, die manchmal mit Kunstseide gemischt wird.
Nichols Decò Teppiche
Sie entstanden in den 20er Jahren auf Betreiben des Händlers Walter Nichols aus den Vereinigten Staaten, der nach China ging und dort im Jahr 1924 einen Manufakturbetrieb für Teppiche eröffnete, die sich sehr von den traditionellen chinesischen Teppichen unterschieden. Indem relativ glänzende und seidige Wollsorten gewählt wurden, die so eingearbeitet wurden, dass sie dichter als die zur damaligen Zeit üblichen chinesischen Wollsorten waren und sie farbenfroher als die chinesischen Teppiche gestaltet wurden, sowie ihre Sujets an die Bedürfnisse des amerikanischen Marktes angepasst waren, schuf Nichols diese Teppiche, die seinem Namen tragen. Der Flor ist um einiges höher als bei traditionellen Teppichen und folglich sind diese Teppiche härter und schwerer. Die Farben sind, verglichen mit der chinesischen Tradition, in der Tat ziemlich ungewöhnlich und reichen von Smaragdgrün über Himbeerrot bis hin zu Pflaumen- und Purpurrot etc.
Ningxia oder Ningsia
Eine Sorte chinesischer Teppiche sehr alten Ursprungs, auf denen üblicherweise gelbe Farbe überwiegt und deren wichtigster Gegenstand der Drache ist. Sie werden in der gleichnamigen Stadt im nördlichen Zentrum Chinas geknüpft.
Niriz Kelim
Dies ist der handelsübliche Name für Kelim aus neuerer iranischer Produktion. Es werden geometrische Gegenstände eingewebt, die die alten Kelim Qashqai nachahmen.
O
Oulmes
Die Gegend gehört zum marokkanischen Mittleren Atlas und ist nach der Kleinstadt Oulmes benannt, was in der Sprache der Berber ‚Zentrum‘ bedeutet. Die Region liegt südlich von Meknes und grenzt an die Region Zemmour an. Die Teppiche, die in dieser Region geknüpft werden, erkennt man daran, dass sie mit dem symmetrischen Knoten geknüpft wurden, sowie an ihrem relativ hohen Flor und an den speziellen Farben wie Braun, Dunkelrot und manchmal auch Lila. Normalerweise handelt es sich um Teppiche mit wenigen Mustern und sehr einfachen Bildgegenständen.
P
Palas
In Aserbaidschan wird der Kelim mit unterbrochenen Schussfäden realisiert, an welchen man die typischen Schlitze erkennt.
Pamir Teppiche
Dies ist der handelsübliche Name der neuen und handgeknüpften Teppiche aus der Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan. Normalerweise werden sie mit geometrischen oder stilisierten Blumenmotiven auf leerem Untergrund, wenigen Farben oder mit einem oder höchstens zwei Rändern gestaltet, die manchmal geometrisch („griechisch“) und manchmal mit Blumen verziert sind. Wie auch die Ziegler aus neuerer Produktion, sind sie von den zwischen dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in der Gegend Arak im Iran geknüpften Teppichen inspiriert worden.
Panderma Teppiche
Dieser türkische Ort heißt heute Bandirma. Hier wurden bis zum zweiten Krieg sehr feine Gebetsteppiche in Pastellfarben geknüpft. Es gibt auch hervorragende antike Exemplare komplett aus Seide.
Pardaghi
So werden in Georgien die großdimensionierten Kelim mit unterbrochenen Schussfäden genannt.
Pardakht
Dies ist die abschließenden Rasur des Teppichflors: je feiner der Knoten ist, desto flacher ist auch der Flor. Dadurch wird auch das dargestellte Muster besser sichtbar.
Pardeh, pardah, purdah
Der Begriff bedeutet ‘Vorhang’. In Afghanistan wird damit ein Vorhang oder eine Trennwand bezeichnet, also ein Türvorhang, das Engsi. Dafür benutzt man normalerweise Teppiche in etwa der Größe von150 x 250 cm.
Pashmina oder Pashm
Hierbei handelt es sich um Wolle, die von Ziegen im Himalaya gewonnen wird und im Westen Kaschmir genannt wird. Auch die langen Wollfasern, die man im Frühjahr beim Scheren von Jungtieren gewinnt, werden so bezeichnet.
Patchwork Kelim
Es ist neuestens modern, Kelim Teppiche zu gestalten, indem man 50×50 cm große Stücke aus verschiedenen alten, vor allem aber künstlich auf alt gemachten Kelim, zusammensetzt und für besseren Halt auf der Rückseite einen Bezug aus Baumwolle anbringt. Sie werden in der Türkei, Pakistan, Indien etc. hergestellt. Ich persönlich halte sie nicht für Qualitätsteppiche, sondern nur für eine Geschmacksverirrung, die nicht lange andauern wird.
Patchwork Teppiche aus Leder
Dies ist eine Patchwork-Technik, mit der man den Teppich aus quadratischen Lederstücken verschiedener Größe, normalerweise 10x10cm und 20x20cm, zusammensetzt und dabei besonders auf den Effekt der verschiedenen Farben in ihrer Zusammenstellung achtet. An den Seiten wird ein Rand aus Leder angebracht und am Ende wird der untenliegende Teil gefüttert und leicht gepolstert, um eine raffiniertere Endverarbeitung des Teppichs zu erzielen. Man erhält dadurch einen sehr warmen Teppich von höchster Qualität, der zu klassischen und modernen Einrichtungsstilen passt. Für die normale Pflege empfehlen wir, den Teppich behutsam und mit einem guten Staubsauger (nicht mit einem Teppichklopfer!!) mindestens alle drei Tage zu reinigen.
Peking Antik- Teppiche
Teppiche, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in der gleichnamigen Stadt in kaiserlichen Handwerksbetrieben geknüpft wurden. Dafür wurden sehr weiche chinesische Wollsorten, wenige Farben und relativ einfache Sujets verwendet. Meistens sind auf ihnen nur wenige Muster und einige Symbole, ein flächendeckendes Gittermuster mit einem runden Medaillon in der Mitte oder ein einfacher Rand aus zwei Reihen mit einem oder zwei Drachen auf leerem Untergrund zu sehen. Dies sind sehr elegante und schlichte Teppiche. Es wird heutzutage immer schwieriger, die Teppiche mit Flor zu finden.
Petag
Dies ist das Akronym der Persischen Teppich Aktiengesellschaft aus Deutschland, die Ende des 19. Jahrhunderts eine Filiale in Tabriz eröffnet hat, um auf Bestellung hochwertige Teppiche für Europa anzufertigen.
Platte Gewebe
Dies sind all diejenigen handgefertigten Teppiche ohne geknüpfte Stellen; damit sind neben den Kelim auch Sumak, Jijim oder Cicim, Zili usw. gemeint.
Qashqai Kelim
Qashqai Kelim Dies sind Gewebe der türkischstämmigen Nomadenvölker. Ihre Produktion umfasst Kelim, Mafrash, Beutel usw.; Auf unserer Seite befinden sich alte und Qashqai Kelim antike Exemplare.